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Wenn Fasern Stahl überlegen sind

Im Technologie Centrum Chemnitz entwickelt Trowis Faserseile, die solchen aus Stahl in mancherlei Hinsicht überlegen sind.

Im Technologie Centrum Chemnitz finden Start-ups eine flexible, anpassungsfähige und moderne Basis. Gerade in der Anfangszeit ist dieses gründerfreundliche Mietkonzept ein wichtiger Anstoß für so manche Erfolgsgeschichte. Seit Mai 2018 profitiert auch das Gründungsvorhaben Trowis davon. Dr.-Ing. Thorsten Heinze und Peter Streubel stehen noch ganz am Anfang ihrer Firmengründung, konnten im vergangenen Jahr jedoch bereits eine Förderung des EXIST-Forschungstransfers des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für sich gewinnen.

Seit März 2017 erhält das Projekt Unterstützung durch das Programm, unter anderem für Personal, Sachkosten und Gründercoaching. Im letzten Drittel der Projektlaufzeit steht dann die erfolgreiche Ausgründung der Firma an. „An diesem Punkt befinden wir uns gerade und voraussichtlich im März 2019 können wir mit Trowis richtig loslegen“, freut sich Dr.-Ing. Thorsten Heinze. Der Chemnitzer forscht bereits seit zwölf Jahren an hochfesten Fasern und Faserseilen, sein Partner, Peter Streubel, stieß im Rahmen seiner Abschlussarbeit zum Team dazu. An der Hochschule Mittweida forschten die beiden dann gemeinsam an neuen Hightech-Hochleistungsfaserseilen, die nicht nur deutlich bessere Eigenschaften als handelsübliche Faserseile aufweisen, sondern dabei auch bezahlbar sind. Die zum Einsatz kommenden Faserstoffe, dazu gehören etwa Aramide, thermotrope Flüssigkristallpolymere und hochmodulare Polyethylene, sind herkömmlichen Seilmaterialien deutlich überlegen: „Dass einige Faserstoffe die Zugfestigkeiten von Stahl übertreffen und dabei gerade einmal 1/5 der Masse der Stahldrahtseile aufweisen, diese Erkenntnis gibt es in der Forschung schon länger“, erklärt Heinze: „Dass es jedoch Faserseile mit direkter Zustandsüberwachung und damit verbundener maximaler Betriebssicherheit gibt, diese Erkenntnis ist neu und wird nun von Trowis zur Marktreife geführt“, so Heinze weiter.

Die geringere Dichte gegenüber Stahl verleiht den modernen Faserseilen eine besondere Leichtigkeit, die eine ganze Reihe von Vorteilen schafft: „Man kann größere Nutzlasten bei gleicher Förderlänge oder größere Förderlängen bei gleicher Nutzlast realisieren und dabei kleine Antriebe und Peripherie einsetzen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt gleichermaßen. Auch die Montage, vor allem im Bereich der Kran- und Aufzugstechnik, ist um ein vielfaches einfacher“, erklärt Thorsten Heinze. Besseres Handling, leichtere Konfektionierbarkeit und besseres Dämpfungsverhalten sind weitere Vorteile, die Trowis nun nutzen will, um Hochleistungsfaserseile zu einer echten Drahtseilalternative zu entwickeln.

Die Faserseile im Portfolio von Trowis sollen künftig vor allem vier Märkte bedienen: Maritime Anwendungen, Krane, Aufzüge und innerbetriebliche Transportvorgänge. „Unser Ziel ist es, alle Herstellungsschritte - vom gedrehtem Garn, über das geflochtene Seil und dem extrudierten Mantel bis hin zur patentierten Seilveredelung - im eigenen Haus abbilden zu können“, blickt Heinze in die Zukunft. Die patentierte Seilveredelungsanlage wird schon bald in die neue Hallenfläche an der Annaberger Straße ziehen. „In etwa einem Jahr werden wir dann wohl die ersten Produkte verkaufen können“, ergänzt Peter Streubel. Und dann steht vor allem eines auf dem Plan: Wachsen.

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