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Glühenden Stahl intelligent vermessen

Chemnitzer Start-up mecorad kann seine radarsensoren-basierten Lösungen am Demonstrator vorstellen.

2018 ist das interdisziplinäre Team von mecorad angetreten, um den Betreibern von Warmwalzwerken mit hochpräzisen Messlösungen und darauf aufbauenden Applikationen höhere Produktqualitäten zu realisieren, Produktionswertverluste zu reduzieren und die Produktion bis zum Endkunden zu vernetzen. Ein Jahr später, im September 2019, gewann das Start-up mit Sitz im Technologie Centrum Chemnitz sowie einem Standort in Köln den TUClab-Wettbewerb der Technischen Universität Chemnitz. Ein neuer Demonstrator, entwickelt mithilfe einer MEP-Förderung, zeigt jetzt, was das Unternehmen besonders gut kann: glühenden Stahl intelligent per Radar vermessen.

„Bisher wurde der gewalzte Stahl nicht an den Prozessstellen, sondern nach dem Abkühlen und zum Teil noch von Hand vermessen“, erklärt mecorad-Geschäftsführer Marc Banaszak: „Unsere eigenentwickelten Radarmesslösungen können die noch heißen Umformgüter in Echtzeit vermessen und mittels Berechnungsalgorithmen die nach dem Abkühlen zu erwartenden Werte ausgeben. Weichen die so generierten Daten zu stark vom Produktionsplan ab, kann der Anlagenfahrer im Walzwerk direkt und präzise gegensteuern und so Ausschuss und Mehrarbeit und damit auch den CO2-Ausstoß reduzieren.”

Die Verbesserung ihrer CO2-Bilanz ist derzeit die größte Herausforderung für die energieintensive Stahl- und Metallindustrie, eine weitere das Thema Digitalisierung und vernetzte Produktion. Auch hier setzt mecorad an: Mittels entsprechender Applikationen lassen sich die gewonnenen Daten je nach Kundenanforderungen in verschiedenste IT-Systeme integrieren. Zudem sind die mecorad-Lösungen fabrication 2.0-ready: Wenn sich die spezifischen Messanforderungen ändern, beispielsweise statt der Dicke die Ebenheit gemessen werden soll, kann dem System unmittelbar aus der IT des Herstellers eine andere Messaufgabe zugewiesen werden, ohne dafür wieder neue Technik anschaffen zu müssen. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Erweiterungsfähigkeit: Durch zusätzliche Sensoren lässt sich beispielsweise eine nur kleine Breitenmesslösung von Walzbändern zu einer komplexen multidimensionalen Vermessung ausbauen.

mecorads Lösungen werden besonders für schwierige und anspruchsvolle Umgebungen entwickelt, die Radarsensoren extra robust konstruiert. So lassen sich auch bei sehr hohen Umgebungstemperaturen, durch Staub, Nebel und Spritzwasser präzise Messergebnisse unter einem Millimeter Genauigkeit erreichen. Die Zuverlässigkeit der Sensoren verdeutlichte Marc Banaszak bei einem Treffen mit dem Gründernetzwerk SAXEED und der TUClab-Projektleitung mit einem Brenner am neuen Demonstrator. Die Errichtung des Demonstrators war Bestandteil eines MEP-Zuschusses, mit dem die Europäische Union und der Freistaat Sachsen die Markteinführung der Produktlinie „wtl series für Walzlinien“ gefördert haben. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem durch den Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalt des Freistaates Sachsen.

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